Selfies, Zumba und Schmieröl: Burgtheaterverein feiert erfolgreich Premiere

 
„Das Gespenst von Canterville“ ist noch bis Juli im Burghof zu sehen
 

(ts) „Oh Schreck ein Fleck und der muss weg!“ – mit den Amerikanern ist auch das Chaos auf Schloss Canterville eingezogen. Mit dem „Gespenst von Canterville“ hat am Freitag das neue Stück des Burgtheatervereins Mitterfels Premiere gefeiert.

 

Sir Simon de Canterville (Daniel Edenhofer) greift tief in seine Gespenstertrickkiste, um die unliebsamen Gäste loszuwerden. Nicht einmal der Malkasten der ältesten Tochter von Familie Otis ist sicher. Doch weder ein sich ständig erneuernder Blutfleck, noch Blitz und Donner mitten im Schloss können die Amerikaner aus dem englischen Schloss vertreiben.

Die Familie ist sichtlich unbeeindruckt. Anstatt sich vor dem nächtlichen Spuken zu fürchten, bangt Mr. Otis, neuer Schlossherr (Manfred Schudy) um den leichten Schlaf seiner Frau und legt Sir Simon nahe, seine Ketten zu ölen. Auch die Kinder der Otis kennen keine Gnade: Mit Laserschwert und Gespensteratrappe stellen sie Sir Simon zur Schau. Als wäre das nicht genug, machen sich auch noch die anderen Schlossgespenster über Sir Simon lustig (Kathrin Kattinger, Katharina Krikler, Sara Schambeck). Alle Bemühungen scheitern in einem ungewollt lustigen Spuk.

Zuletzt ist es die älteste Tochter Virginia (Simone Steininger), die sich ein Herz nimmt, um Sir Simon besser kennenzulernen. Ihr plötzliches Verschwinden stellt das Polizisten-Trio (Heribert Schambeck, Lukas Butterworth, Josef Simmel) vor ein Rätsel, dessen Aufklärung in einem chaotischen Slapstick endet. Und auch tänzerisch war am Freitag einiges geboten: Neben Mrs. Otis (Tatjana Schmeißl), die die ganze Familie samt Schlosspersonal zum morgendlichen Zumba verdonnert, zeigt die Straubinger Showtanzgruppe Flip Flops, unter Leitung von Trixi und Georg Seisenberger, ihr akrobatisches Können.

Mit Oscar Wilde’s Erzählung aus dem Jahr 1887 wurde die Geschichte des Gespenstes, das das Fürchten lernen muss, in einer eigens dafür umgeschriebenen Mitterfelser Fassung inszeniert. Das Bühnenstück spielt nicht im 19. Jahrhundert, sondern im Hier und Jetzt. Mit dem Dauereinsatz von Smartphones, Selfies und Co. treiben die Kinder der Familie Otis (Anna Zollner, Ramona Schweizer, Dominic Mantzke) alle Schlossbewohner in den Wahnsinn.

Teamarbeit vor und hinter der Bühne haben dem Luftkurort Mitterfels eine weitere sehenswerte Produktion auf der Freilichtbühne eingebracht. Weitere Aufführungen finden statt am 30. Juni, gefolgt von 1./2./3./8. Juli, jeweils um 20 Uhr. Die Gäste werden jeweils ab 18.30 Uhr durch das Team vom Gasthof Waldhof und dem Mitterfelser Frauenbund bewirtet.

Karten gibt es noch im Vorverkauf unter www.burgtheaterverein-mitterfels.de, in der VG Mitterfels, Telefon 09961/94000, beim Leserservice im Straubinger Tagblatt, Telefon 09421/940-6700 und an der Abendkasse. Bilder und Aktuelles auch unter www.facebook.de/burgtheatervereinmitterfels.

 
Bogener Zeitung , 25.06.2016

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