Musik- und Theaterprojekte
Musical "Sugar - Manche mögen's heiß" hatte auf der Burg Premiere
Action, Swing und ganz viel Herz - Musical "Sugar - Manche mögen's heiß" hatte auf der Burg Premiere
Es war Premierenabend auf der Burg Mitterfels mit dem Musical "Sugar - Manche mögen's heiß". Und wieder hat sich Regisseur Sepp Fischer mit seiner Theatertruppe selbst übertroffen. Mit diesem Stück ist eine Überraschung gelungen, ein Theaterabend der Extraklasse mit Gesang und Gags, mit Slapstick und Revue - ein heißer Abend eben.
Das Wetter passte, Sepp Simmel, Vorsitzender des Burgtheatervereins und aktiver Spieler, freute sich über viele Gäste und Ehrengäste aus dem ganzen Landkreis und kündigte Überraschungen an. Die begannen bereits mit der Musik: Diesmal war anstelle des Salonorchesters ein Big-Band-Sound geboten mit Stefan Lang am Dirigentenpult.
Von der ersten Minute an fesselte das Spiel um die schöne Sugar, Ukulelespielerin in der Girlsband mit Chefin Sweet Sue die Zuschauer.
Beim Abschiedskonzert der Girls im kühlen Chicago haben sich Bassistin und Saxofonistin aus dem Staub gemacht, zum Entsetzen von Band-Manager Bienstock. Ersatz naht in Person von Bassspieler Jerry und Saxofonist Joe, die dringend einen Job suchen. Ihnen fehlen zwar weibliche Attribute, "doch da kann man abhelfen", meint der coole Joe. Als Josefine und Daphne steigen sie bei der Band ein. Dumm nur, dass eine skrupellose Gangsterbande hinter den beiden her ist.
Das mit großer Liebe zum Detail ausgestattete Bühnenbild - ein altes Kurbeltelefon an der Hotelrezeption, der Pullmannwagen, in dem die Mädels ins sonnige Miami reisen, die Jacht mit echten Segeln, die Garage, in der auf Blechtonnen Gangster Karten spielen, der Sandstreifen, der zur Miami-Beach wird, - dies ist der Rahmen für eine turbulente Verwechslungskomödie, in der sich Ben Gröschl als Joe/Josefine und Daniel Edenhofer als Jerry/ Daphne von ihrer komischen Seite zeigen dürfen. In Pelz und Stöckelschuhen tanzen sie über die Bühne, wackeln swingend mit den Hüften und zeigen ganz viel Stimme - und Herz.
Der Traum vom Millionär
Verführerisch und elegant, mit einem Hauch von Verruchtheit, Annegret Czapek als Sugar, anrührend mit dem Song ,,I want to be loved by you" und ihren Träumen vom Shell-Millionär. Wunderbar die tanzenden Girls mit ihren Instrumenten, an der Spitze sehr präsent Elke Schmeissl als Olga. Köstlich auch Michaela Scherle als toughe Sweet Sue, die von einem heißen Kuss des zerstreuten Bienstock (Andreas Niedermeier) endlich weichgekocht wird.
Sepp Simmel ist in einer seiner besten Rollen zu sehen: Er singt, tanzt und bezaubert als liebestoller Sir Osgood zwar nicht das Herz der falschen Daphne, aber das Publikum. Für Spannung sorgen Gangster und Ganoven in düsterem Grau oder Schwarz, lassen ihre Kanonen knattern und zeigen sich mit blutiger Weste. Dazu erklingt wie zufällig "Spiel mir das Lied vom Tod".
In diesem Stück ist alles in Bewegung: Es wird getanzt und gesungen von Girls, Gangstern und Gentlemen, und das Publikum swingt mit, genießt den Big-Band-Sound, klatscht, lacht und ist mit Begeisterung dabei. Wunderbar, wie das Orchester den Sound der 1930er Jahre vermittelt, wie klasse die Mädels tanzen, singen und Bein zeigen (Einstudierung Klaudia Salkovic-Lang).
Alles stimmt: die wunderschönen Kostüme aus der Werkstatt von Gerda Leiderer und Friederike Juknevicius, die perfekte Maske mit immer neuer Frisur und Make-up vom Salon Weinbacher und die Beleuchtung der Millionärsjacht. Hier war Oskar Kienberger am Werk. Für Ton und Technik sorgten Stefan Lang und Dominik Drechsler.
Für das leibliche Wohl sorgen das Team vom Kindergartenförderverein Don Bosco und Rosa Stompe.
Der Erlös der Vorstellung am Donnerstag, 11. Juli, ist für Flutopfer bestimmt.
Weitere Aufführungen finden heute sowie am 11., 12. und 13. Juli und 19., und 20. Juli statt. Beginn ist um 20 Uhr, Bewirtung ab 18.30 Uhr.
Karten für die Aufführungen gibt es an der Abendkasse und beim Verkehrsamt in Mitterfels unter Telefon 09961/940025.
Bilder und Bericht auf IDOWA.DE