Ein ganzes Team verwandelt die Spieler der Dreigroschenoper

 

"Du schaust aber wuid aus" - Ein ganzes Team verwandelt die Spieler der Dreigroschenoper


 

Großer Andrang herrscht an den Mitterfelser Thea­tertagen im Bauernstüberl des Burgmuseums, die Spielerinnen und Spieler des Burgtheater­vereins stehen Schlange: Hier wird von Donnerstag- bis Sonntagabend frisiert und geschminkt, Perücken werden angepasst und Haare geflochten. Ein letzter Blick in den Spiegel und die Akteure erkennen sich fast selbst nicht mehr. Seit elf Jahren verwandeln die Frisörmeisterinnen Rosemarie Weinbacher und Ilse Wiesmüller die Spieler des Burgtheatervereins in Bauernmädchen und Prinzes­sinnen, in Gefangene, Priester oder Bettler.

In diesem Jahr wird für die Dreigroschenoper geschminkt und fri­siert. Keine leichte Aufgabe für die Maske. Da sollen verwahrloste Bettler, leichte Mädchen aber auch der steife "Mister Peachum" und der smarte "Mackie Messer" ein über­zeugendes Aussehen erhalten.

"Bei der ersten Kostümprobe ha­ben wir angefangen, auszuprobieren, und überlegt, wie wir das machen", erzählt Rosemarie Weinbacher. Etwa die blauen Flecken von Bettler Fileh, der geprügelt und die Treppe hinunter geworfen wird oder die I Narbe von Mackie Messer. Regis­seur Sepp Fischer sagt uns was und wie er es haben will und wir geben unser Bestes".

Schreckliche Narbe am Hals von Mackie

Die schreckliche Narbe am Hals von Mackie-Darsteller Daniel Eden­hofer ist ein Meisterstück der Maske: Zunächst wird eine Art farbloses Mastix auf die Haut aufgetragen und dann mit Farbe deutlich ge­macht. Damit bekommt Mackie Messer auf der Bühne sein verwegenes Aussehen. Für die biedere Lucy probiert Ilse Wiesmüller zuerst eine brave Schneckenfrisur aus. Später erhält Lucy dann aber doch einen Zopf, unsymmetrisch über der Schulter getragen.

Bärte für Mackies Kumpane wer­den gepinselt oder angeklebt, die Haare mit viel Brillantine gegelt. Viel dunkelroter Lippenstift und schwarzer Kajal wird verbraucht, denn Lippen und Augen der Huren bekommen ein kräftiges Make-up.

Die Haare werden zu wilden Mäh­nen auftoupiert. Dann Überra­schung und Gelächter bei den Darstellern über die erstaunliche Ver­wandlung: "Du schaust aber wuid aus"

Maskenbildnerinnen für 40 Darsteller

An zwei Wochenenden und je­weils vier Tagen sind die Masken­bildnerinnen in Aktion, sorgen für das aufregende Aussehen von etwa 40 Darstellern und haben eine Men­ge Spaß dabei. "Sonst würden wir es nicht machen", betonen Ilse Wies­müller und Rosemarie Weinbacher.

Als Mitglieder des Burgtheater­vereins machen sie das sogar ehren­amtlich. Nur das Material wird in Rechnung gestellt. Der ganze Fri­seursalon ist mit vollem Herzen da­bei. Und auch die Mädchen machen sich Gedanken und bringen ihre Ideen ein.  "Mit speziellen Schulungen für Theaterschminken haben wir uns weitergebildet. Es ist ja immer et­was Neues gefragt", sagt Rosemarie Weinbacher.

 


Info

 

Aufführungen sind noch am heu­tigen Donnerstag, 14. Juli, sowie 15. Juli, 16. Juli und 17. Juli; Ersatztermin Montag, 18. Juli. Be­ginn 20 Uhr im Burggarten. Kar­ten unter Telefon 09961/940025 und an der Abendkasse. Bewir­tung ab 18.30 Uhr. Es wird emp­fohlen, Decken mitzubringen.


Bericht und Bild : erö (SR-Tagblatt, 14.7.2011)

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